Wenn ich Eines gelernt habe in der Zeit dieser Pandemie, dann ist es die Gewissheit darüber, dass das Leben nicht planbar ist. Was gestern noch unvorstellbar erschien steht heute plötzlich im Raum, aber bevor ich mich daran gewöhnt habe entschwindet es schon wieder meinem Blick. Das Leben ändert sein Gesicht von Tag zu Tag.

Es ist so wie mit dem Wetter. Für letzten Sonntag war eigentlich laut Wettervorhersage den ganzen Tag Regen gemeldet. Ich hatte mich schon darauf eingestellt, den Tag im Haus zu verbringen. Dann öffnete sich am späten Nachmittag plötzlich die Wolkendecke. Es war wie ein unerwartetes Geschenk und ich machte mich freudig auf zu einem Spaziergang durch die Felder. Ich fand eine ganz besondere Stimmung vor. Es war ungewöhnlich ruhig, nicht geräuschlos, denn wenn auch weit entfernt konnte man doch Motoren hören. Aber es war eine tiefe Ruhe spürbar, die zwischen allen Tönen wohnt. Ich stand hier an dieser Stelle eine ganze Weile, mit Blick auf „meine Baumfamilie“, wie ich sie nenne. Ich atmete Ruhe, Kraft und Licht.
In der folgenden Galerie zeige ich euch den Rundumblick.
Zu dieser Stimmung passt ein Gedicht, was ich 2017 geschrieben habe:
Wenn es ganz still wird,
dann kann es geschehen,
dass ein Stern
in dir zu leuchten beginnt.
Wenn es ganz still wird,
dann kann es geschehen,
dass ein Lied
in dir zu klingen beginnt.
Wenn es ganz still wird,
dann kann es geschehen,
dass ein Traum in dir
zu erwachen beginnt.
Wenn es ganz still wird,
dann kann es geschehen,
dass die Liebe in dir
geboren wird.
(C) Beate Neufeld